Erfolgsgeschichten -
Wir angeln uns die Besten
Junge Talente gesucht
Das Gastgewerbe hat starke und öffentlichkeitswirksame Berufswettbewerbe. Diese Plattform ermöglicht dem gastronomischen Berufsnachwuchs regional, national und international Erfahrung und Wissen zu sammeln. Dazu kommt der Austausch mit Kollegen, der forschende Blick über den eigenen Tellerrand. Die Auszubildenden werden zu Höchstleistungen angespornt: Sie müssen selbstständig einkaufen, planen, umsetzen und vor einer kritischen Jury sich und ihre Kreationen präsentieren.
Wettbewerbe sind ein wichtiger Teil der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Einen der bekannten Hotel- oder Restaurantwettbewerbe zu gewinnen, ist ein erster Schritt auf der Karriereleiter. So ist es nicht verwunderlich, dass sich jährlich mehrere Hundert Bewerber zur Jugendmeisterschaft der traditionellen Gastroberufe anmelden, um sich über die Bundeslandebene unter den ersten zehn zu qualifizieren, die dann um den Titel des Deutschen Jugendmeisters kämpfen. Das noch relativ junge Feld der Systemgastronomie bietet mit dem Azubi-Award zusätzlich eine attraktive Meisterschaft. Für die Landesberufsschule ist es eine Ehre, wenn ihre Auszubildenden einen der begehrten Plätze auf den Siegertreppen der Wettbewerbe erreichen. Deshalb ist es selbstverständlich, dass Talente gefördert und für die entsprechenden Wettbewerbe motiviert werden.
Herausragende Ergebnisse
Mit einem eigenen Schulbesten-Preis zeichnet die Landesberufsschule jährlich jene Schulabsolventen aus, die mit einem herausragenden Ergebnis die Schulprüfung abgeschlossen und sich für einen der begehrten Sponsorenpreise empfohlen haben. Besonders stolz ist die Landesberufsschule, dass Jasmin Kropf 2011 sich zur bundesbesten Kochauszubildenden qualifiziert hatte und Mira Maurer unter 800 Jungköchen den dritten Platz beim Rudolf-Achenbach-Preis erringen konnte. Mit Simone Labs und Mona Lehmann waren 2011 und 2012 Absolventen der Villinger Schule unter den Siegern des Azubi-Awards. Schulleiter Robert Fechteler kann jährlich über 30 Auszubildende mit einem großen Preis als Prüfungsbeste auszeichnen. Ausgezeichnet wird, wer alle Prüfungsteile mit einer sehr guten Bewertung abgeschlossen hat.
Bekannte Gesichter waren Schüler der Landesberufsschule Villingen:
Mario Kotaska - Koch aus Leidenschaft und auf höchstem Niveau
Mario Kotaska ist der lässigste unter den Starköchen. Den ersten Michelin-Stern erhielt er mit 33 Jahren. Schon als Kind stand für ihn fest, wohin sein Weg ihn führen sollte. Heute kassiert er vor allem für seine Kreationen aus Fisch und Meeresfrüchten viel Lob.
Mario Kotaska ist Koch aus Leidenschaft und auf höchstem Niveau – dies zeigen auch die vielen namhaften Stationen, die er in der Zeit seiner Wanderschaft als Jungkoch quer durch Deutschland einlegte. So schaute er unter anderem in die Töpfe von Stefan Marquard und Kochgenie Harald Wohlfahrt. Seit 2003 steht Mario Kotaska als Küchenchef im Restaurant „La Société“ im lebendigen Kölner Viertel „Kwartier Latäng“ am Herd.
Dass es nicht immer ein Feinschmecker-Restaurant sein muss, zeigt das neueste Projekt von Mario Kotaska: Auf dem Speiseplan steht Fast Food. Seit dem Frühjahr 2009 betreibt er auch einen Imbiss.
Mario Kotaska war während der Ausbildung zum Hotelfachmann und anschließend bei seiner Ausbildung zum Koch 1994 - 1998 Schüler der Landesberufsschule. Bei einem Auftritt bei der Herbstmesse in der PROHOGA begegnete er wieder einmal seinen Lehrern.
Natalie Lumpp - „lch bin ein Riesling-Freak – auch weil er schlank macht“
Kräftig, weich, füllig. Wie eine Rubens-Dame. So schmeckt für Natalie Lumpp ein französischer Chardonnay. „Ein junges, hübsches Mädchen; das jedem gefällt, süßlich und nett“ ist für sie dagegen der rote Merlot. Wein mit Frauen zu vergleichen, kommt in ihrer Branche nicht häufig vor. Doch Natalie Lumpp weiß, wovon sie spricht.
Die quirlige, attraktive Frau mit den blonden Haaren ist eine der besten deutschen Sommeliéres.
Sie hält Weinseminare, tritt in Fernsehsendungen auf, schreibt Kolumnen für die Medien und hat schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Noch dazu war sie Chef-Sommelière und Restaurant-Leiterin im Schlosshotel Bühlerhöhe bei Baden-Baden.
Gelernt hat Lumpp an der Landesberufsschule in Villingen. „Das war eine tolle Zeit“, sagt sie. Manchmal ist die mittlerweile selbstständige Unternehmerin wieder an ihrer alten Schule. Allerdings nur einen Nachmittag lang, um den Schülern Weine vorzustellen.
Wein hat die Sommelière schon immer interessiert. Ungefähr 2.000 Flaschen Wein lagern bei Natalie Lumpp im Keller. Darunter sind viele Weißweine, denn die Expertin sagt: „lch bin ein Riesling-Freak – auch weil er schlank macht.“
Jürgen Gangl - „Im Hotel bin ich Gastgeber, nicht Manager“
Für einen Tag zurückgekehrt an den Ursprung seiner beruflichen Laufbahn ist Jürgen Gangl, der heutige Generaldirektor des Hotels Esplanade Berlin, das mit 1.012 Betten den zweiten Platz der Top-Ten-Hotels in Deutschland belegt.
Fragen nach dem Erfolgsrezept seiner steilen Hotelkarriere beantwortet der 44-jährige Deutsch-Österreicher Gangl in der Regel damit, dass er das wesentliche Rüstzeug zu seiner heutigen Tätigkeit in der soliden Hotel- und Restaurantausbildung erhalten habe, die er einerseits im Todtmooser Hof und nicht zuletzt an der Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Villingen in den Jahren 1982-83 erlernt hatte.
Der Spitzengastronom aus Berlin präsentierte sich auch bereits als Gastdozent an seiner ehemaligen Schule. Es waren die kurzweiligsten und interessantesten Unterrichtsstunden, so die Schüler. Ganz nebenbei hatte er ihnen eine wichtige Botschaft nicht nur in Worten, sondern auch durch sein Vorbild mit auf den Weg gegeben: „Man muss dienen wollen. Die Betonung liegt auf wollen. Der Gast soll fühlen, dass es Spaß macht, ihm seine Wünsche zu erfüllen. Im Hotel bin ich Gastgeber, nicht Manager“.
Heiko Schliek - „Als Clubdirektor zuhause auf den Meeren der Welt“
Heiko Schliek ist in Überlingen geboren und in Mahlspüren im Tal aufgewachsen. Dort betrieben seine Eltern den Gasthof Frieden. Nach der Wirtschaftsschule absolvierte er eine Kochlehre im Konstanzer Seehotel Siber und ließ sich im Goldenen Ochsen in Stockach zum Hotelkaufmann ausbilden. In dieser Zeit besuchte er auch die Landesberufsschule in Villingen.
In renommierten Restaurants und Hotels in Essen, Arosa oder Dresden hat Heiko Schliek in führenden Positionen gearbeitet, war im Management eines Radisson Hotels in Irland und in einem Robinson Club in Zürs am Arlberg tätig. 2008 gelang ihm der Einstieg auf der Aida als Hotelmanager, bald stieg er zum Clubdirektor auf.
Auf mehreren Schiffen der AIDA hat Heiko Schliek Dienst gemacht – und immer noch riesigen Spaß an seiner herausfordernden Tätigkeit. Er ist für 500 Crew-Mitglieder verantwortlich, für mehr als 1.000 Kabinen, sieben Restaurants, elf Bars sowie für die Bereiche Wellness, Sport, Entertainment und Ausflüge. „Im Grunde bin ich für alles zuständig, was mit etwa 2.250 Gästen zu tun hat“, fasst Heiko Schliek zusammen.
Michael Grethler - „In Villingen fing ich Feuer für die Gastronomie“
„Es war mit Sicherheit eine der schönsten Zeiten. Hier wurde der Grundstein für meinen beruflichen Werdegang und meine private Zukunft gelegt, denn ich lernte dort meine heutige Ehefrau und Freunde fürs Leben kennen.“
So umschreibt Michael Grethler seine Erinnerungen an die Zeit, die er während seiner beruflichen Ausbildung an der Villinger Schule verbrachte.
Michael Grethler absolvierte 1999 seine Ausbildung zum Koch, anschließend fügte er eine zweite zum Hotelfachmann an. Mit diesem guten Fundament war er gerüstet zur Weiterbildung zum Hotelbetriebswirt und damit für Führungspositionen, die er seither in der internationalen Gastronomie inne hat.
So führte sein Karriereweg von der Krone in Biengen über das Hotel Meridian in Badenweiler ins Hilton Basel. Von dort wechselte er zu einer Ausbildung zum stellvertretenden Betriebsleiter in die Block House Restaurantbetriebe nach Hamburg und ebnete sich damit den Weg zum Block House Restaurant Basel, das er heute als Geschäftsführer leitet. Wer mit dem ehrgeizigen Michael Grethler zu tun hat, der weiß, dass dies sicher noch nicht die letzte Station auf seiner gastronomischen Karriereleiter sein wird.
Lidwina Weh - „Es lohnt sich, wenn man sich engagiert.“
Lidwina Weh begann ihre Weinkarriere mit der Ausbildung zur Restaurantfachfrau in ihrer Heimat.
Das geweckte Interesse an Wein führte sie in den Rheingau. Im Grauen Haus war sie zuständig für die Verwaltung des Weinkellers.
Es folgten weitere Stationen in der Ost- und Westschweiz. Sie absolvierte Praktika auf dem südlichsten Weingut Deutschlands, dem Weingut Engelhof, und auf dem Neuseeländischen Gut Fairmont Estate. Der Weg ging weiter zur Sommelierfachschule nach Heidelberg. Die erste Weinkarte unter eigener Regie führte die Sommelière auf dem Schlosshotel Bühlerhöhe im Schwarzwald.
Um Erfahrungen im Import und Wiederverkauf zu sammeln, wechselte sie zur Firma Wein Wolf nach Bonn. Neben Verkostungen, Schulungen und Seminaren war sie verantwortlich für Weinreisen und hatte die Möglichkeit, weltweit die Winzer auf ihren Weingütern zu besuchen.
Danach zog es Lidwina Weh nach Dubai zur Luxushotelkette Jumeirah, wo sie als Head Sommelière drei Jahre tätig war. Zurück in Deutschland arbeitete sie im Hamburger Hotel Louis C. Jacob.
Seit 2012 hat sie, neben einer eigenen Weinschule, Verantwortung für die Agentur Sommelièr-Consult.